Der Reiseanbieter Globetrotter schliesst wegen der Corona-Krise vier von 22 Filialen. Es wird auch zu einem Stellenabbau kommen. Das erklärte Globetrotter-Chef Dany Gehrig auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Es ist die zweite Negativbotschaft aus der hiesigen Reisebranche in Folge. Am Vortag hatte Hotelplan den Abbau von 425 Stellen bekanntgegeben.

Spätestens bis Anfang kommenden Jahres werden die Filialen Zürich-Europaallee, Zürich-Löwenstrasse, Bern-Aarbergergasse und Interlaken geschlossen, sagte Gehrig. Der genaue Zeitpunkt ist noch offen.

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Stellenabbau

«Ganz ohne Stellenabbau wird es nicht gehen», sagte Gehrig. Die Zahl der Stellen, die gestrichen werden, sei noch offen. Aktuell beschäftigt der viertgrösste Schweizer Reiseanbieter 240 Mitarbeiter. Es gibt auch keine Anweisung, wie viele Arbeitsplätze abgebaut werden müssen.

Es liege nun an den einzelnen Teams, Vorschläge einzubringen. Gehrigs einzige Vorgabe: «Globetrotter muss nächstes Jahr bei einem 40 Prozent tieferen Umsatz wieder eine Betriebsgewinnmarge von mindestens 1,5 Prozent erwirtschaften.»

Und 2023 soll der operative Profit wieder im Bereich von 2 bis 3 Prozent liegen - also auf Vorkrisenniveau. «Aber wahrscheinlich bei einem tieferen Umsatz», sagte der Globetrotter-Chef. Globetrotter leidet wie die ganze Reisebranche unter einem drastischen Einbruch der Reisetätigkeit. 2020 dürfte der Umsatz bei Globetrotter gar um rund 70 Prozent einbrechen.

«Neue Aufträge kommen zur Zeit nicht rein», erklärte Gehrig. Dieser geht «mit Sicherheit» davon aus, dass Globetrotter 2020 einen Verlust schreiben wird.

Kleinere Geschäftsleitung

Gleichzeitig verschlankt Globetrotter die Geschäftsleitung: sie besteht künftig nur noch aus fünf statt zehn Mitgliedern. Dieser gehören neben Gehrig, Caroline Bleiker (Leiterin Verkauf), Heinz Wyss (Leiter Finanzen), Sven Ziörjen (Leiter Marketing) und Christian Blattmann (Leiter Operations) an.

Mit der schrittweisen Umsetzung der Massnahmen bis Ende Jahr sieht Gehrig das Reiseunternehmen für die Zeit nach Corona gerüstet.

«Es ist unser festes Ziel, unser Schiff durch den schwersten Sturm zu bringen, einen Grossteil der Crew an Bord zu halten und die anderen würdevoll an Land zu bringen», erklärte Gehrig in einer Medienmitteilung.

(awp/mbü)